Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!

Nach bereits sieben vorangegangen Staffeln Dschungelcamp in den letzten neun Jahren ist das Konzept der Sendung hinlänglich bekannt: Man nehme zehn oder elf Prominente, von denen einige wenige einen höheren Bekanntheitsgrad haben als der Rest, um die Einschaltquoten zu sichern. Diese Personen sollten im realen Leben so wenig Übereinstimmungen aufweisen wie möglich, um Konfliktpotential zu schaffen.

Darunter sollten wenigstens ein oder zwei Egomanen sein, die sich gegenseitig die Sendezeit streitig machen, ein paar Zurückhaltende, denen man keine Sendezeit geben muss, weil man sie für die anderen braucht, und unbedingt eine Nervensäge, die für den Unterhaltungsfaktor bei den Zuschauern sorgt und für ihre Mitcamper die eigentliche Dauerprüfung darstellt. Das Ganze würze man mit einer Reis-und-Bohnen-Diät, die zwar das Überleben sichert, aber den Blutzuckerspiegel in die Tiefe rauschen lässt, wodurch die kognitiven Fähigkeiten der einzelnen Teilnehmer unweigerlich nachlassen und zudem zwangsweise körperliche Einschränkungen entstehen durch den Abbau an Muskelmasse.

Spätestens dann, wenn diese 70 g Reis und 70 g Bohnen (ungewürzt), die jedem Teilnehmer pro Tag zugestanden werden, nicht aufgefüllt werden können mit zusätzlichem Essen, das in den zu absolvierenden Prüfungen erkämpft werden muss, brechen schwelende Konflikte auf zwischen unterschiedlichsten Charakteren, die sich im normalen Leben eher aus dem Weg gehen würden – was in diesem Experiment nicht möglich ist.  Diese Konflikte betone man in einem täglichen Zusammenschnitt à 45 oder 90 Minuten, um dem Zuschauer, der gemütlich mit einer Chipstüte und einem Getränkevorrat auf der Couch fläzt, das Campgeschehen des vergangenen Tages „zusammenzufassen“.

Zusammengefasst werden allerdings nur die Szenen, die für weiteres Konfliktpotential sorgen, diesmal allerdings außerhalb des Camps. Der Zuschauer soll animiert werden, sich an Diskussionen über einzelne Campbewohner oder das Tagesgeschehen auf Internet-Plattformen zu beteiligen. Dass dabei einzelne Teilnehmer an dieser Psychostudie vernachlässigt und andere hervorgehoben werden, sorgt von vornherein für eine Selektion, wer seitens der Zuschauer überhaupt wahrgenommen wird – und vor allem wie.

Der Zuschauer erfährt so von einigen, die im Camp unbemerkt für Harmonie oder einen ruhigen Ablauf sorgen, so gut wie nichts, dafür umso mehr von denen, die für Streitereien und Konflikte zuständig sind – um den Voyeurismus des Zuschauers zu bedienen. Und da sich die Hauptakteure bereits in der ersten, spätestens zweiten Sendung herauskristallisieren, ist die zukünftige Sendezeit bereits auf diese Personen fokussiert – und das Publikum ebenfalls.

Die Dschungelcamper 2014:

Marco Angelini (29), Sänger, Songwriter, Arzt

Winfried Glatzeder (68), Schauspieler

Jochen Bendel (46), Moderator

Michael Wendler (41), Sänger

Julian F. M. Stöckel, (26) , Designer

Melanie Müller (25), Bachelor-Kandidatin 2013

Mola Adebisi (40), Moderator

Tanja Schumann (51), Comedian

Corinna Drews (51), Ex-Frau von Jürgen Drews

Larissa Marolt (21), Model

Gabby de Almeida Rinne (24), Sängerin

 

Die Moderatoren:

Sonja Zietlow

Daniel Hartwich

 

Da die Teilnehmer der Dschungelprüfungen in der ersten Woche vom Publikum bestimmt werden, ist die Häufigkeit der Anrufe für einen bestimmten Kandidaten bereits als eine Art Barometer zu werten – niemand schickt einen Teilnehmer in diese Ekelprüfungen, den er mag. Und je schlimmer der ausgewählte Kandidat sich dabei anstellt, desto wahrscheinlicher ist es, dass er am nächsten Tag wieder das Privileg haben wird … Gut für die Zuschauer, schlecht für die anderen Camper: Die Zuschauer wählen den Prüfling nicht danach aus, wer am ehesten die Prüfung meistern und zusätzliches Essen „nach Hause“ bringen wird, sondern danach, wen sie am wenigsten mögen, wer ihnen am meisten auf die Nerven geht oder wen sie schlicht leiden sehen wollen.

Um die Möglichkeiten auszuloten, wer das Potential hat, allen auf die Nerven zu gehen, wer eher Außenseiter sein könnte und wen die Zuschauer am Schluss auf den Thron wählen könnten, äußerte sich ein Psychologe bei RTL folgendermaßen:

„Nach meinen Erfahrungen aus den letzten Staffeln wird derjenige Publikumsliebling werden, der authentisch und der echt ist, der keine Mogelpackung ist. Und da würde ich sagen, da ist unser singender Arzt, unser Österreicher, ganz ganz vorn mit dabei.“

12.01.2014 Start ins Abenteuer

Bereits am Sonntag vor Staffelbeginn ging es los – für Marco hieß das, ohne Schlaf nach den Dreharbeiten zu seinem „Heute Nacht“-Video, die erst am frühen Morgen beendet waren, direkt zum Flughafen Graz durchzustarten, von wo ihn der Flieger nach Frankfurt/Main bringen sollte.

Auch Larissa flog im gleichen Flieger nach Frankfurt. Allerdings verzögerte sich bereits der Abflug in Graz, weil auch die Crew Erinnerungsfotos haben wollte:

Nach einer kurzen Verzögerung – die allerdings nicht gravierend war, da sie die einzigen Passagiere waren – hob die Maschine ab – und der Anblick hinterließ bei denjenigen, die Marco zum Flughafen begleitet hatten, ein ziemlich mulmiges Gefühl in der Magengrube …

Von Frankfurt aus, wo zunächst viele Pressetermine und Fotosessions bewältigt werden mussten, ging es am Nachmittag weiter nach Brisbane – mit Zwischenstopp und 9-stündigem Aufenthalt in Singapur.

Nach insgesamt 21 Stunden Flug- und neun Stunden Aufenthaltszeit (plus weitere neun Stunden für Marco durch den Flug ab Graz) und endlich auch einer Schlafmöglichkeit in der Business-Class des Flugzeugs kamen die Campteilnehmer in Brisbane an und wurden ins Hotel im 80 km entfernten Küstenort Gold Coast gebracht, wo sie die kommenden zwei Tage vor Beginn des Dschungelcamps bleiben sollten und wo auch die jeweiligen Begleiter der Promis die Zeit „absitzen“ würden.

Die folgenden beiden Tage waren vollgestopft mit Vorbereitungen, Interviews, Fotoshootings und Checks, so dass den Kandidaten kaum Zeit blieb, den Luxus des 5-Sterne-Hotels wirklich zu genießen. Bevor es ernst wurde, hatten alle Kandidaten eine letzte Gelegenheit, ihre Freizeit nach eigenen Wünschen zu verbringen – Marco nutzte die Gelegenheit, um ein letztes Mal für zwei Wochen ausgiebig im Pazifik schwimmen zu gehen.

 

Marco: „Wenn ich ganz ehrlich bin – das ist hundert Prozent Angelini Marco, so, wie ich bin … die Leute, die mich mögen, denen gefällt’s, und die mich nicht mögen – die grüß ich ganz herzlich!“

 

 

 

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